Diskussion mit /Discussion with Ali Awad (Youth of Sumud)

***English below***

Ein Abend, der den Menschenrechten, der Solidarität und den Perspektiven vor Ort in Palästina gewidmet ist. Die Berliner Amnesty-Gruppe zu Israel/Palästina begrüßt Ali Awad aus dem Westjordanland, der Einblicke aus erster Hand in das tägliche Leben unter Besatzung, die Widerstandsfähigkeit der Gemeinschaft und den gewaltfreien Widerstand gibt.

Katja Müller-Fahlbusch, MENA-Referentin bei Amnesty International Deuschland, gibt eine kurze Einführung in die aktuelle Menschenrechtssituation im Westjordanland.

Ali Awad wird gibt einen kurzen Vortrag über seine Arbeit in Masafa Yatta. Er ist Mitbegründer von Youth of Sumud, einer Bewegung, die sich dem gewaltlosen Widerstand gegen das israelische System der Apartheid und die Vertreibung palästinensischer Gemeinschaften verschrieben hat. Ali Awad koordiniert Projekte zur Instandsetzung von Unterkünften und zur Restaurierung von Höhlen, die vertriebenen Familien helfen, auf ihrem Land zu bleiben. Außerdem organisiert er sichere Schultransporte für palästinensische Kinder, die zum Beispiel auf ihrem Schulweg durch Siedlergebiete müssen.

Im Anschluss öffnet eine moderierte Diskussionsrunde den Raum für Fragen, Reflexion und Dialog.

Ali Awad ist ein palästinensischer Menschenrechtsaktivist und Journalist aus dem Dorf Tuba in Masafer Yatta, das in den südlichen Hebron-Hügeln des besetzten Westjordanlands liegt. Seine Arbeit verbindet Feldarbeit, rechtliche Unterstützung für gefährdete Gemeinschaften und internationales Storytelling. Sein jüngster Essay „Viele Palästinenser im Westjordanland werden aus ihren Dörfern vertrieben. Ist meine Familie die nächste?“ wurde in der New York Times veröffentlicht.

Alis Gemeinde Tuba liegt innerhalb der Feuerzone 918, einem Gebiet, in dem über 1.200 Palästinenser, darunter 580 Kinder, aufgrund von Entscheidungen israelischer Gerichte und Planungsbehörden unmittelbar von Zwangsräumung und Vertreibung bedroht sind. Diese Maßnahmen drohen, Häuser, Lebensgrundlagen und lebenswichtige Dienstleistungen zu zerstören, was nach internationalem Recht eine potenzielle Zwangsumsiedlung darstellt. Die Jugend von Sumud verkörpert unerschütterlichen Widerstand und Solidarität zwischen den Generationen. Im Gegensatz zu vielen anderen Organisationen bleiben ihre Mitglieder physisch an der Seite der bedrohten Familien und setzen damit eine lange Tradition von Sumud, also Standhaftigkeit, angesichts von Besatzung und Gewalt fort.

Diese Veranstaltung wird durch eine Zusammenarbeit mit KURVE Wustrow e.V. ermöglicht, einer NGO, die sich für gewaltfreie Konflikttransformation und menschenrechtsorientierte Friedensarbeit einsetzt.

Die Veranstaltung wird auf Englisch stattfinden. Bei Bedarf kann eine Flüsterübersetzung angeboten werden.

 

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Join us for an evening dedicated to human rights, solidarity, and perspectives from the ground in Palestine. The Berlin Amnesty Group on Israel/Palestine welcomes Ali Awad from the West Bank, who brings firsthand insights into daily life under occupation, community resilience, and nonviolent resistance.

Katja Müller-Fahlbusch, the German Amnesty International speaker for the MENA region will give a short introduction to the present human rights situation in the occupied West Bank.

Ali Awad will give a short presentation on his work in Masafa Yatta. After his talk, we will open the space for a moderated discussion round – creating room for questions, reflection and dialogue.

Ali Awad is a Palestinian human rights defender, storyteller, and journalist from the village of Tuba in Masafer Yatta, located in the South Hebron Hills of the occupied West Bank. He is a co-founder of Youth of Sumud, a grassroots movement dedicated to nonviolent resistance against Israeli Apartheid and the forcible displacement of Palestinian communities.

Ali coordinates shelter-repair and cave-restoration projects that help displaced families remain on their land and organizes safe school transport for children – a commitment he continues even after Israeli settlers torched his car in January 2025.

His work bridges field advocacy, legal support for at-risk communities, and international storytelling. His latest essay, “Many West Bank Palestinians Are Being Forced Out of Their Villages. Is My Family Next?” was published in The New York Times.

Ali’s community, Tuba, lies within Firing Zone 918, an area where over 1,200 Palestinians, including 580 children, face imminent risk of forced eviction and displacement following Israeli court and planning decisions.

These actions threaten to destroy homes, livelihoods, and essential services, constituting a potential forcible transfer under international law. Youth of Sumud embodies steadfast resistance and intergenerational solidarity. Unlike many organizations, its members remain physically present alongside families under threat, continuing a long tradition of sumud, or steadfastness, in the face of occupation and violence.

This event is made possible through a collaboration with KURVE Wustrow e.V., an NGO committed to non-violent conflict transformation and human-rights-oriented peace work.

 

The event will be held in ENGLISH.

 

Freitag/Friday, 12.12.2025
Einlass/doors open at: 18:30 
Veranstaltungsbeginn/Event starts at: 19:00

 

Haus der Demokratie und Menschenrechte
Robert-Havemann-Saal
Greifswalder Straße 4
10405 Berlin